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Das Herz unserer Gemeinde

Unsere Gottesdienste

aktueller Gottesdienstplan 


Unsere nächsten Gottesdienste


Die Gottesdienste werden liebevoll vorbereitet und in einer schönen Kirche bei anspruchsvoller Musik gefeiert. Meistens spielt die Orgel. Aber wir haben auch einen Posaunenchor, der etwa zehnmal im Jahr die Gottesdienste musikalisch ausgestaltet.

Aber auch die Flötengruppen kommen zum Einsatz, oder manchmal einfach nur eine Gitarre zur Liedbegleitung.

 

Alle sind willkommen, ungeachtet der Konfession oder Religion.

 

Man darf auch seinen Unglauben, seine Zweifel mitbringen. Und wer als Atheist kommt, ist uns genauso willkommen.

Wenn wir auch Kindergottesdienst haben, beginnen wir gemeinsam. Dann ziehen die Kinder mit dem Team ins Gemeindehaus und und die Eltern können sich auf die Predigt konzentrieren.

Und wenn es nicht ein Gedanke der Predigt war, der einen angesprochen hat, dann vermochte es vielleicht ein Gespräch beim Kirch-Café, den es bei uns regelmäßig nach dem Gottesdienst gibt. Besondere Taufsonntage gibt es nicht.

 

Das Abendmahl feiern wir an den kirchlichen Feiertagen.


„Auftanken“

Gottesdienst für „Gottesdienstmuffel“

von Heike Hoffmann

Durch verschiedene Gespräche in den vergangenen Monaten wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass unsere etablierte Gottesdienstform nicht für alle Menschen geeignet ist, um einen Zugang zum christlichen Glauben zu bekommen. Und auch manche Christen wünschen sich neue Gottesdienstformen. Diesem Wunsch möchte das Presbyterium mit einem neuen, zusätzlichen Angebot entgegenkommen. Es heißt „Auftanken“. Für alle, die zu Gottesdiensten wenig oder keinen Bezug haben, hier ein paar Gedanken dazu:

Gottesdienst, d. h. „Dienst für Gott“. Ist der Gottesdienst dafür da, dass wir Christen 1 Std./Woche Gott dienen? – Und ansonsten nicht?

Diese beiden Fragen beinhalten schon die Antwort: Das kann’s doch wohl nicht sein! Viele Christen sehen ihren Dienst für Gott darin, anderen Gutes zu tun, und das natürlich nicht auf eine Stunde in der Woche beschränkt. Nein, Gutes tun ist eine Lebensaufgabe, die das Denken und Handeln eines Christen durchdringen soll(te). Also sollte im Grunde mein ganzes Leben „Gottesdienst“ sein. – Dann kann ich mir den Kirchgang am Sonntag doch sparen, oder?

Kirchgang am Sonntag doch sparen, oder? Aber beschränkt sich unser Leben als Christen denn wirklich darauf, Gutes zu tun? Inwiefern unterscheiden wir uns dann z. B. von den Buddhisten, die darauf bedacht sind, durch gute Werke ihr Karma zu verbessern?

Nein, Christsein ist vielmehr! Christsein heißt als allererstes Gott zu lieben und zu ehren. Und ebenso wichtig ist es, unseren Nächsten zu lieben. Die beiden Aspekte gehören zusammen. So wie Gott uns liebt, sollen auch wir unsere Mitmenschen lieben. Und Gottes Liebe haben wir in seinem Sohn Jesus Christus kennengelernt. „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“ (1. Joh. 4, 19) Aber wie geht das – Gott lieben?

Dann möchte ich v.a. Zeit mit ihm verbringen, ihn besser kennenlernen, die gemeinsame Zeit einfach genießen. Das baut uns auf und gibt Kraft, unseren Alltag zu meistern. Wenn ich Schwierigkeiten in einer Freundschaft habe, tut es gut, mit jemandem darüber zu sprechen, fremde Gedanken dazu zu hören, aber auch zu spüren, dass man mit seinen Problemen ernst genommen wird.

Diese beiden Punkte können wir gut auf unsere Beziehung zu Gott übertragen: Wenn wir uns Zeit für Ihn nehmen, werden wir Ihn besser kennenlernen, unsere Liebe zu Ihm wird wachsen, wir können und wollen uns mehr und mehr für Ihn öffnen und unser Leben mit Ihm teilen.

Dennoch sind wir Christen, egal wie lange wir es schon sind, immer wieder mit unserem eigenen Unglauben konfrontiert:

Gibt es Gott wirklich, oder ist das alles doch nur Einbildung?  

Ich habe das Gefühl, meine Gebete verhallen im luftleeren Raum.  

Warum erhört Gott mein Gebet nicht?  

Ich kann nicht glauben, dass Gott ganz real in mein Leben eingreift!  

Ich will ja ein guter Mensch sein, aber ich scheitere immer wieder. Was mache ich nur falsch?

Diese Liste von Fragen und Zweifeln ließe sich vermutlich endlos fortsetzen. Und genau dafür ist Gottesdienst auch da: Dass wir uns mit unseren Fragen und Zweifeln Gott stellen. Er hat uns die Bibel geschenkt, damit wir Ihn kennenlernen können. Dieses Kennenlernen bewirkt Dankbarkeit und Freude, die wir z.B. auch gerne durch Lieder ausdrücken. Auch unsere Sorgen und Zweifel finden sich in vielen Liedern wieder. Manchmal kommt es vor, dass einem der Text eines Liedes so richtig aus der Seele spricht, v.a. bei Liedern in zeitgemäßem Deutsch, die man spontan zu seinen eigenen Liedern machen kann.

So weit, so gut. Bibel lesen, Lieder singen, danken. – Das alles kann ich auch für mich alleine zu Hause tun. Dafür muss ich nicht in die Kirche gehen. Ein Aspekt war Jesus jedoch von Anfang an sehr wichtig, weil er wusste, dass wir Menschen das brauchen: die Gemeinschaft. Als Christen können und müssen wir uns gegenseitig im Glauben bestärken und dürfen uns helfen zu wachsen. Über unsere Zweifel sprechen zu können, verstanden zu werden, nimmt schon eine große Last. Wenn wir dann noch von den Erfahrungen unserer Mitmenschen mit Gott hören, erhalten wir neue Hoffnung.

Der Gottesdienst tut also uns selbst gut. Es ist ein Ballast abwerfen, Auftanken, Kraft und Hoffnung schöpfen. Und gleichzeitig dienen wir Gott, weil er sich eine Beziehung zu uns wünscht. Der Gottesdienst in der Form, wie wir ihn feiern, hat sich entwickelt, ist aber so nicht biblisch vorgegeben. Also hindert uns nichts daran, Gottesdienst auch anders zu feiern, neue Ausdrucksformen und Abläufe auszuprobieren und zu finden. Für das erste Treffen habe ich mir ein Konzept überlegt. In den nachfolgenden Treffen sollen die Fragen, Zweifel, Bedürfnisse der Teilnehmer den Inhalt und die Art des Gottesdienstes bestimmen. Denn es ist mir ein Anliegen, alle dort abzuholen, wo sie in ihrem Glaubensleben stehen.

Daher lade ich zu dieser neuen Gottesdienstreihe ein, in der wir gemeinsam Wege finden, die uns helfen, Gott besser kennen zu lernen, das große Erlösungswerk Jesu Christi am Kreuz zu verstehen und seinen Wert für unser Leben zu erkennen, unserer Dankbarkeit gegenüber Gott Ausdruck zu verleihen, uns gegenseitig zu stärken und füreinander da zu sein. Alle, egal ob oder wie getauft, sind herzlich willkommen, gemeinsam mit anderen Suchenden zu suchen und zu finden.

Die aktuellen Termine

30.3.24, 20.4., 25.5.

jeweils von 17 bis 18 Uhr im Prot. Gemeindesaal Königsbach (im Alten Schulhaus)


Laurentiuskerwepredigt 2022

De Leit is awwer ach gar nix mehr heilich!

- Wie kummscht donn do druff, Vadder?

- A - jetzt losse ner die Kerwe ausfalle!

- Un was soll ich do mache?

- Du bischd doch Presbyter!

- Immerhi bin ich do - un de Parre macht Urlaub.

- Jo, awwer der war doch vorher schunn drei Monat weg un des Lewe in de Gemä is gonz schä uffgebliet.

- Awwer die Kerwe is halt net zu rette.

- Jo – weil de Leit halt nix mehr heilich is.

- So konn mer des jetzt ach net sache, Vadder.

- Doch! Des konn mer! De Sunndach is nimmi heilich, de Feierdach is nimmi heilich. Un de heiliche Laurentius – den intressiert ach kenner mehr. Unn desweche gibt’s ach kä Kerwe.

- Do hot er halt Pech ghat: De St. Laurent is halt ach kä besonderi Traub. Do draus kommer kän große Woi mache.

- Do sagscht du ebbes: In monche Därfer sachen se zu ihrer Kerwe – Woikerwe. Do sieht mehr, dass des bloß e weideres Woifescht war. Jo, denne Leit is halt nix mehr heilich.

- Jetzt seh doch net alles so schwarz

- Ich sehs so, wies is. Un ich muss sache, wus kä Kerwe gibt, do fehlt was in de Midde vum Johr. S fehlt ebbes, was die Leit zusomme bringe kennt. Un donn bringen se ach nix mehr fertich.

- Was sollen des häße? 

- Wie siehts donn do bei uns aus? S gibt kä Poscht, kä Bonk, noch neddemol en Geldaudomat, kän Metzger, kän Gemieselade, die ledscht Bäckerei hot jetzt ach noch zugemacht. S gibt kän Lade mehr, wu mer oikafe kännt – mer konn hechstens noch esse gehe un schlofe. Mer kennen jo froh soi, dass mer noch en eichene Friedhof hän.

- Weil uns nix mehr heilich is, gibts kä Poschtfiliale?

- Ja weil’s nix gibt, des uns zu em WIR macht. Ebbes, iwwer des alle sachen: UNSER Dorf, UNSER Kärchturm, UNSER Kärwe.

- Mänscht du die Leit hän frieher gewisst, wem die Kärch emol geweiht war?

- Denk doch mol an des Gimmeldinger Wabbe! Do is doch de Roscht vum Laurentius druff. Des war des Simbol fers gonze Dorf. Bei de Kerwe hot mer sich donn widder an de Laurentius erinnert.

- Ja, des konn soi.

- Ja, un donn hänn se gsagt: des is UNSER Heiliger, des is UNSER Kärch, des is UNSER Fescht.

- Un jetzt gibscht mir dir Schuld, dass die Kerwe net iwwerlebt?

- Ja, genau!

- Awwer was solle mir donn mache?

- Wer is donn MIR? Wonns e MIR gäb wärs jo gud. Awwer, des is doch des Problem. Wonne e Dorf kä WIR hot, donn gibt’s doch bloß lauder Enzelne, jeder bloß fer sich. S gibt nix, was verbindet. Wer kä Geschichde hot, hot ach kä Zukunft.

- Jetzt werschd awwer pathetisch.

- Am Ende is des änzische, was uns verbindet, vielleicht irgendwonn emol e Glasfasernetz un e schlechdes Handynetz. Un so krigge mer nix hi, ach kä Poschtfiliale.

- Un du mänscht, wonn die Leit Kerwe feiern, werd des donn besser?

- Wonn viele wirklich an de heiliche Laurentuis denken, donn allerdings.

- Un wie mänschd du des?

- Weil der net alles hot mit sich mache losse. Weil der sogar de Kaiser ausgetrickst hot. Weil der e großes Herz fer die kläne Leit ghat hot. Des is en Heilicher – Unser Heilicher! Un vun so emme konn mer sich e Scheib abschneide?

- Des is fer en Heiliche, den mer uffem Roschd gegrillt hot wie en Wildsaubrode, zwar e komisches un merkwürdiges Bild, awwer ja, so konn mers sache.

- Wonn alle de Laurentius feire deden…..

- …..donn deden sich die Gimmeldinger ach als Heiliche fiehle. Net fer was besseres, weil Heiliche denken net zu erschd an sich selwer. Donn wissen se, fer was se stehen. Dodefor, dass an Alle gedenkt werd, an die Alde, an die Kinner. Fer e gudes Mitenanner un e Gemeinschafft, die sich fer alle stark macht, weil’s ebbes gibt, was se all gemeinsam hänn.

- Awwer viele sin doch gar nimmi in de Kärch.

- Des hot domit nix zu due: In Paderborn is en Moslem Schitzekenich in de katholische Schitzebruderschaft vum Heiliche Liborius worre. Er ghert dezu, weil die Heiliche efach alle gheren. Un wie in Berlin a paar gmänt hän, dass die Kinner nimmi des Mardinsfest feire sollen, hän die Moslems gsacht: De Mardin is ach fer sie e Vorbild. Do wird och ach jemond, der aus de Kärch ausgetrete is, sache kenne: vor dem Laurentius hab ich Respekt, der hot Mut ghat, der hot sich fer die arme Leid oigsetzt un hot net klä beigewwe.

- Die Heiliche ghern alle.

– Mer hän jo immerhi die roschdisch Figur vum Laurentius vor de Kärch. Do guggen die Tourischde erscht mol un rätseln, was des soi soll. Un donn lossen se sich do devor fotografiere. Der ghert schun mol alle. Vielleicht bringt der roschdiche Heiliche jo ach hier mol e paar zum nochdenke?

- Un zur Besinnung! Un die Leit kummen druff, dass sie selwer am mänschde verlieren,wonn se ern Heiliche nimmi feiern. Wonn ihne nix mehr heilich is.